Discussion:
Professionelle Computerkurse an der Grundschule?
Helmut Hullen
2008-05-26 14:49:00 UTC
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Hallo, Marianne,
Da kam heute jemand von einer PC-Schule bei uns in die
Lehrerkonferenz und schlug uns eine Kooperation vor: Die geben
unseren Schülern nachmittags Computerkurse in unserem Computerraum
(in erster Linie Office-Anwendungen) und machen dafür ein Stück
Systemadministration. Für die Schule klingt das verführerisch, denn
es spart viel Arbeit.
Das ist Nutzung von Schulträger-Eigentum - was sagt der Schulträger
dazu? Welches Nutzungsentgelt verlangt der Schulträger? Wieviel bekommt
die Schule (oder gar der bisherige Administrator) davon ab?

Was ist, wenn während des Kurses ein Rechner verhunzt wird: wer
restauriert ihn?

Was bedeutet "ein Stück Systemadministration"? Windows-Server? Oder in
Deinem Fall c't/ODS-Schulserver?
Kooperation oder eine Weile Ersatz (und Du darfst dann den Dreck
wegräumen)?

Viele Gruesse!
Helmut

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Marianne Manz
2008-05-26 14:41:41 UTC
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Hallo Leute!
Da kam heute jemand von einer PC-Schule bei uns in die Lehrerkonferenz
und schlug uns eine Kooperation vor: Die geben unseren Schülern
nachmittags Computerkurse in unserem Computerraum (in erster Linie
Office-Anwendungen) und machen dafür ein Stück Systemadministration.
Für die Schule klingt das verführerisch, denn es spart viel Arbeit.
Für die Schüler ist es nicht so billig: 136 Euro pro Halbjahr.

Wer hat Erfahrungen mit so etwas?
Funktioniert das?
Worauf sollte man achten?
Gruß, Marianne


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Dieter Kroemer
2008-05-26 17:58:50 UTC
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Hallo Marianne,
Post by Marianne Manz
Da kam heute jemand von einer PC-Schule bei uns in die Lehrerkonferenz
und schlug uns eine Kooperation vor: Die geben unseren Schülern
nachmittags Computerkurse in unserem Computerraum (in erster Linie
Office-Anwendungen) und machen dafür ein Stück Systemadministration.
Für die Schule klingt das verführerisch, denn es spart viel Arbeit.
Für die Schüler ist es nicht so billig: 136 Euro pro Halbjahr.
Für mich klingt das eigentlich nicht verführerisch, sondern klingt eher
danach, dass die Kinder die Kosten für die Systembetreuung übernehmen
sollten. Wenn das System zuviel Arbeit macht, sollt man eben einen
Computerhändler für diese Arbeiten beauftragen und der Geldgeber muss
die Kosten hierfür übernehmen.
Zudem stellt sich die Frage, warum ein Grundschüler überhaupt mit
Officeanwendungen vertraut gemacht werden soll - das reicht doch auch
noch in der 5 oder 6. Klasse.

Und auch für mich die interessanteste Frage: "Was bedeutet ein Stück
Systemadministration?"

Viele Grüße
Dieter

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Marianne Manz
2008-05-26 18:54:20 UTC
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Post by Dieter Kroemer
Zudem stellt sich die Frage, warum ein Grundschüler überhaupt mit
Officeanwendungen vertraut gemacht werden soll - das reicht doch auch
noch in der 5 oder 6. Klasse.
Bei uns geht die Grundschule bis Klasse 6 :-)))
Post by Dieter Kroemer
Und auch für mich die interessanteste Frage: "Was bedeutet ein Stück
Systemadministration?"
Na ja, versprochen hat er, dass sie die Systemadministration
übernehmen. Das habe ich innerlich schon ein Stück runtergerechnet.
Sie wollen die Rechner auch versichern (sind sie das nicht schon? )
und ggf. auch ein bisschen Hardware spendieren. Da hat er sich etwas
vage geäußert..
Ich habe mir erst mal ausgebeten, eine Begehung des Computerraums zu
machen, und da konkret zu erfahren, wie er das sich vorstellt. Aber
ich müsste wissen, welche Fragen ich stellen muss...
Und wie ich unsere Hardware möglichst teuer an den Mann bringe. Denn
in die Jahre gekommen ist sie tatsächlich. Aber für ein bisschen
Office braucht man ja nicht so viel.

Mich würde halt interessieren, ob jemand das schon gemacht hat, und ob
die Schule tatsächlich etwas davon hat. Vielleicht versteht er unter
"Systemadministration" das regelmäßige Updaten seiner Office-
Anwendungen (was er sowieso machen muss, wenn er die Rechner benutzt),
und unter Hardware mal 'ne Maus. Und das ganze wäre für ihn deutlich
billiger als beim Schulträger Benutzungsgebühren zu bezahlen.
Ansonsten ist es ja ein ganz guter Verdienst, fast gänzlich ohne
eigene Investitionen...
Gruß, Marianne


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Heiner Köster
2008-05-26 19:37:00 UTC
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Post by Marianne Manz
Bei uns geht die Grundschule bis Klasse 6 :-)))
Berlin oder die Hamburger Vorhut ;-)?
Post by Marianne Manz
Post by Dieter Kroemer
Und auch für mich die interessanteste Frage: "Was bedeutet ein Stück
Systemadministration?"
...
Post by Marianne Manz
Mich würde halt interessieren, ob jemand das schon gemacht hat, und ob
die Schule tatsächlich etwas davon hat.
Hallo Marianne,

und wenn Du eine Liste schulischer Administrationsaufgaben im PC-Raum
aufstellst? Dann könntet Ihr fragen, welche davon, in welchen Rhythmen,
wie lange übernommen würden. Danach könnte man vergleichen zwischen dem,
was Ihr jetzt leistet und dem, was Ihr geboten bekämt.

Der Anfang einer Liste könnte etwa so aussehen:

IT-Administration in Schule

* PC-Raum / Klassenraum-PC

* Server & Netzwerk
Server-Updates einspielen
log-Dateien auswerten
Internet-Zugang kontrollieren
Fehlersuche
Hardwareersatz beschaffen
defekte Hardware austauschen

* Clients & Peripherie
Umgang mit Spezial-Software: Dr. Kaiser, Rembo
Software-Installation
Fehlersuche
Software-Updates: AV-Software, Windows-Updates, Lernsoftware
Mäuse reinigen
Drucker einrichten
Drucker-Instandhaltung


Viele Grüße

Heiner
--
Hans-Würtz-Schule
Förderschule mit dem Schwerpunkt
Körperliche und Motorische Entwicklung
Kruppstraße 24a
38126 Braunschweig
Tel.: 0531/680 370
Fax: 0531/6 80 37 19
http://www.hans-wuertz-schule.de

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Dieter Kroemer
2008-05-26 19:41:11 UTC
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Post by Marianne Manz
Bei uns geht die Grundschule bis Klasse 6 :-)))
:-) manche denken halt schon weiter als wir Bayern :-)
Post by Marianne Manz
Post by Dieter Kroemer
Und auch für mich die interessanteste Frage: "Was bedeutet ein Stück
Systemadministration?"
Na ja, versprochen hat er, dass sie die Systemadministration
übernehmen. Das habe ich innerlich schon ein Stück runtergerechnet.
Sie wollen die Rechner auch versichern (sind sie das nicht schon? )
und ggf. auch ein bisschen Hardware spendieren. Da hat er sich etwas
vage geäußert..
Ich habe mir erst mal ausgebeten, eine Begehung des Computerraums zu
machen, und da konkret zu erfahren, wie er das sich vorstellt. Aber
ich müsste wissen, welche Fragen ich stellen muss...
Was und wofür wollen sie die Rechner versichern?
Welche Arbeiten übernehmen sie an den Clients
Welche Arbeit übernehmen sie am Server.
Welche Arbeit übernehmen sie am Netzwerk
In welcher Zeit sind sie verfügbar, wenn Problem auftauchen
Wie oft werden die Rechner auf den neuesten Stand gebracht
Welche Hardware spendieren sie, wie viele davon und wie oft?
Welches Mitspracherecht habt ihr bei der Systembetreuung
...

Außerdem würde ich fragen, was die Schüler für 136 € pro Halbjahr (das
sind ca. 30 € pro Monat, wenn man die Ferien abzieht) erwarten dürfen -
das ist schon ein ordentlicher Batzen Geld für eine einfache Officeschulung.
Post by Marianne Manz
Mich würde halt interessieren, ob jemand das schon gemacht hat, und ob
die Schule tatsächlich etwas davon hat. Vielleicht versteht er unter
"Systemadministration" das regelmäßige Updaten seiner
Office-Anwendungen (was er sowieso machen muss, wenn er die Rechner
benutzt), und unter Hardware mal 'ne Maus. Und das ganze wäre für ihn
deutlich billiger als beim Schulträger Benutzungsgebühren zu bezahlen.
Ansonsten ist es ja ein ganz guter Verdienst, fast gänzlich ohne
eigene Investitionen...
Und genau diese Bedenken sehe ich auch - ein guter einfacher Verdienst
ohne eigenes Risiko.

Viele Grüße
Dieter

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Helmut Hullen
2008-05-26 20:06:00 UTC
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Hallo, Marianne,
Post by Marianne Manz
Bei uns geht die Grundschule bis Klasse 6 :-)))
Post by Dieter Kroemer
Und auch für mich die interessanteste Frage: "Was bedeutet ein Stück
Systemadministration?"
Na ja, versprochen hat er, dass sie die Systemadministration
übernehmen.
Des Linux-Servers?
Welche Referenzen können sie vorweisen?
Post by Marianne Manz
Das habe ich innerlich schon ein Stück runtergerechnet.
Sie wollen die Rechner auch versichern (sind sie das nicht schon? )
und ggf. auch ein bisschen Hardware spendieren. Da hat er sich etwas
vage geäußert..
Ich habe mir erst mal ausgebeten, eine Begehung des Computerraums zu
machen, und da konkret zu erfahren, wie er das sich vorstellt. Aber
ich müsste wissen, welche Fragen ich stellen muss...
Hier (Niedersachsen, Stadt Braunschweig) muss der Schulträger die
Nutzung von Schulräumen durch Schulfremde genehmigen. Wenn die
Schulfremden bezahlte Kurse anbieten, dann müssen sie mindestens
Raummiete zahlen - ist das in Brandenburg anders?
Post by Marianne Manz
Und wie ich unsere Hardware möglichst teuer an den Mann bringe. Denn
in die Jahre gekommen ist sie tatsächlich. Aber für ein bisschen
Office braucht man ja nicht so viel.
Es sollte einfachere Wege geben, an woanders ausgemusterte Rechner zu
kommen ...
Post by Marianne Manz
Mich würde halt interessieren, ob jemand das schon gemacht hat, und
ob die Schule tatsächlich etwas davon hat.
Ich habe das mal an einer Grundschule hier in Braunschweig miterlebt.
Die Betreiber mögen engagiert gewesen sein. Kompetent waren sie nicht -
weder technisch noch didaktisch noch pädagogisch.

Kann Dein Interessent Referenzen vor- und nachweisen?

Viele Gruesse!
Helmut

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Hans-Jürgen Roßkothen
2008-05-26 19:28:52 UTC
Permalink
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 26 May 2008 16:41:41 +0200
Betreff: [SN] Professionelle Computerkurse an der Grundschule?
Hallo Leute!
Da kam heute jemand von einer PC-Schule bei uns in die Lehrerkonferenz
und schlug uns eine Kooperation vor: Die geben unseren Schülern
nachmittags Computerkurse in unserem Computerraum (in erster Linie
Office-Anwendungen) und machen dafür ein Stück Systemadministration.
Für die Schule klingt das verführerisch, denn es spart viel Arbeit.
Für die Schüler ist es nicht so billig: 136 Euro pro Halbjahr.
Wer hat Erfahrungen mit so etwas?
Funktioniert das?
Worauf sollte man achten?
Gruß, Marianne
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Hallo,

ich schließe mich den VorschreiberInnen an. Klingt doch sehr danach, daß die Vorteile eindeutig bei der Privatschule liegen: Sie bekommt die Kunden frei Haus geliefert - die (recht hohen) Kosten liegen dagegen bei den Familien der Kinder.

Was ist mit den Kindern, deren Eltern das Geld nicht aufbringen können? Sind sie vom Angebot ausgeschlossen? Dann darf eine solche Veranstaltung nicht im Rahmen einer öffentlichen Schule stattfinden (Stichwort: "Lehrmittelfreiheit").

Aus diesem Grund haben wir an unserer Hauptschule z.B. den Knebelvertrag des ECDL abgelehnt.

Wer seine Kinder schon an der Grundschule zu Computer-Experten heranzüchten möchte, kann ihnen ja gern privat einen Kurs an der VHS finanzieren. Es kann aber sicher nicht die Aufgabe einer öffentlichen Schule sein, einer Privatschule kostenlos die Lehrmittel zu stellen, damit diese den Gewinn einstreicht.
Wenn den Herrschaften so viel am Kindeswohl liegt, so werden sie die lieben Kleinen doch bestimmt auch gerne unentgeltlich unterrichten ;-)

Freundliche Grüße
Hans-Jürgen Roßkothen




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Marianne Manz
2008-05-26 19:50:22 UTC
Permalink
Post by Hans-Jürgen Roßkothen
Wenn den Herrschaften so viel am Kindeswohl liegt, so werden sie die
lieben Kleinen doch bestimmt auch gerne unentgeltlich unterrichten ;-)
Also, so dumm scheinen sie doch nicht zu sein. Es gibt
Geschwisterermäßigungen, Sozialermäßigung und Heimkinder sind frei...
Gruß, Marianne


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Hans-Jürgen Roßkothen
2008-05-26 21:04:20 UTC
Permalink
Post by Marianne Manz
Post by Hans-Jürgen Roßkothen
Wenn den Herrschaften so viel am Kindeswohl liegt, so werden sie die
lieben Kleinen doch bestimmt auch gerne unentgeltlich unterrichten ;-)
Also, so dumm scheinen sie doch nicht zu sein. Es gibt
Geschwisterermäßigungen, Sozialermäßigung und Heimkinder sind frei...
Gruß, Marianne
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"Dumm"? Das hängt ganz vom Standpunkt ab, Marianne. An meiner Schule finden sich erfreulicherweise tatsächlich immer wieder mal engagierte Menschen, die den einen oder anderen Kurs im Rahmen der Nachmittagsbetreuung kostenlos anbieten. Falls das nicht geht, so werden die Kosten zumindest so verteilt, daß die Schüler nicht mehr als 1 EUR pro Tag (= 4 EUR/Monat) zahlen müssen.

Und selbst das ist bei manchen Familien nicht mehr drin...

Freundliche Grüße
Hans-Jürgen Roßkothen




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Marianne Manz
2008-05-27 06:13:43 UTC
Permalink
Post by Hans-Jürgen Roßkothen
"Dumm"? Das hängt ganz vom Standpunkt ab, Marianne.
Ich meine "nicht dumm" in dem Sinne, dass sie alle Einwände, die
bisher von Euch kamen, vorausgesehen und im Vorfeld entschärft haben.

Wenn ich jetzt im Nachherein über die Präsentation dieses "Vertreters"
nachdenke, wirkte er zwar sehr locker, eher wie ein Kollege, aber
offensichtlich wusste er ganz genau, wie er die Sympathien gewinnt und
sich zu verkaufen hat. Die Reaktion von einigen von uns waren auch
bezeichnend: "Sind unsere Computer überhaupt gut genug?" Und ich habe
jetzt den Eindruck, auch das war vielleicht gewollt. Denn dass
Computer an Grundschulen ein etwas stiefmütterliches Dasein fristen
ist ja hinlänglich bekannt.
Gruß, Marianne


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Jochen Ploner
2008-05-29 19:09:09 UTC
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Dieses "Angebot" kommt mir auch spanisch vor.

Ich kann mir vorstellen, dass sich eine solche IT-Firma innerhalb weniger
Monate als Systemadministrator derart unabkömmlich macht, dass die Schule
von ihr gar nicht mehr loskommt, und sich daraufhin das Medienkonzept der
Schule schrittweise dem Gewinnmaximierungsgedanken der Firma unterordnet,
anstatt den pädagogischen Überlegungen des Lehrpersonals, das in gleicher
Schrittfolge seiner IT-Ausstattung "entmündigt" wird.
Stattdessen sollten meiner Meinung nach die Lehrerinnen und Lehrer selbst in
ihren IT-Kompetenzen gestärkt und in ihrer Unterrichtsverpflichtung
entlastet werden, damit sie den alltäglichen und langfristigen Pflegeaufwand
einer IT-Struktur kompetent überschauen und anleiten sowie teilweise selbst
durchführen können!

Interessant finde ich innerhalb dieses Threads den Beginn einer Liste von
administrativen Aufgaben.
Es gibt solche Listen ja schon zuhauf aber ich habe das Gefühl, dass jede
nach oben hin offen ist, zumal mit jedem Halbjahr neue Aspekte von Pflege
hinzukommen. Und wenn schon seit Jahren der Unmut der Systemadministratoren
am Überkochen ist, muss man eigentlich davon ausgehen, dass wir nachgerade
auf einem Pulverfass sitzen.

So hat z.B. die Einführung der LUSD bei uns in Hessen dazu geführt, dass ein
erheblicher Betreuungsaufwand auch des Verwaltungsnetzes, dem
Aufgabenbereich des schulischen IT-Beauftragten (d.h. eines ganz normalen
Lehrers mit Sonderaufgabe) billig zugeflossen ist. Eine Deputatsstunde sieht
das KuMi dafür nicht vor. (Auch nicht zwei, drei oder zehn ;-)).

Gruß von Jochen.

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Klaus Hage
2008-05-26 18:17:44 UTC
Permalink
Hallo Kollegin Manz,
ich schließe mich den Bedenken von Helmut Hullen an. Zudem wäre zu
beachten, wie es um die didaktische (nicht die professionelle) Kompetenz
der Veranstalter bestellt ist (Grundschule!). Sicher gibt es
Teilbereiche der Office-Anwendungen, die für Grundschüler interessant
sein könnten, aber der Teilnehmerbetrag scheint mir dafür doch sehr hoch
zu sein. "privat-public-partnership" stelle ich mir doch etwas anders
vor. Sollen letztlich Schüler und Eltern angeködert werden?

Klaus Hage
-----Original Message-----
Sent: Monday, May 26, 2008 4:49 PM
Subject: Re: [SN] Professionelle Computerkurse an der Grundschule?
Hallo, Marianne,
Da kam heute jemand von einer PC-Schule bei uns in die
Lehrerkonferenz und schlug uns eine Kooperation vor: Die geben
unseren Schülern nachmittags Computerkurse in unserem Computerraum
(in erster Linie Office-Anwendungen) und machen dafür ein Stück
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